Die personelle Situation bei den Füchsen will sich einfach nicht entspannen. Sowohl Fredrik Petersen (Knie) als auch Silvio Heinevetter (Fuß) mussten hinter der Bank Platz nehmen. Jesper Nielsen war nach seiner Gehirnerschütterung in Berlin geblieben. Dadurch noch mehr gehandicapt kamen die Füchse schwer in die Partie. Los ging es mit einer gelben Karte für Ignacio Plaza in der ersten Minute. Das erste Tor der Begegnung machte Arnor Thor Gunnarsson für die Gastgeber anschließend per 7-Meter. Nach einem Fehlwurf von Kent Robin Tönnesen ging der BHC mit 2:0 in Führung. Erst in der 5. Minute traf Petar Nenadic das erste Mal für die Füchse (2:1). Die Berliner hatten aber weiter Mühe, ins Spiel zu kommen und so konnten sich die Bergischen Löwen weiter absetzen (5:2 / 8.). "Wir haben in der Abwehr anfangs nicht aggressiv genug agiert. Das war eher körperlos statt körperbetont", fasst Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning die Anfangsphase zusammen. Folglich nahm Trainer Erlingur Richardsson die erste Auszeit.
Erst nach zwölf Minuten konnten die Berliner in Überzahl das erste Mal ausgleichen - durch 2 Treffer von Abwehrchef Jakov Gojun (7:7). In der Folge gingen die Hausherren immer wieder in Führung und die Gäste glichen aus. Jetzt fanden die Füchse vorne immer häufiger Lösungen gegen die Deckung des BHC. Nach 21 Minuten führten die Gäste nach einem Tor von Fabian Wiede zum ersten Mal (12:13). Ab jetzt sollten die Berliner die Führung nicht mehr abgeben. Jetzt stand auch die Abwehr sicherer, aus der heraus Petr Stochl das eine oder andere Mal einen Gegenstoß einleiten konnte. Beim Stand von 14:17 ging es in die Kabinen.
Nach der Pause sorgte Tönnesen schnell für die erste 5-Tore-Führung für die Gäste (14:19 / 32.). Das sollte aber die einzige so deutliche Führung der Partie bleiben, die Füchse lagen im weiteren Verlauf aber immer mindestens 2 Tore in Front. In der 36. Minute konnte sich Nachwuchs-Kreisläufer Moritz Schade mit seinem dritten Treffer in die Torschützenliste eintragen. "Moritz hat heute ein extra Lob vom Trainer bekommen, er hat wirklich gut gespielt", freut sich Bob Hanning über seinen starken Nachwuchs. Es waren die ersten Bundesliga-Treffer für den 19-Jährigen. Doch wie so oft in den vergangenen Wochen konnten die Füchse sich nicht weiter absetzen und ließen den Gegner wieder rankommen. Nach 51 Minuten hatte der Bergische HC wieder ausgeglichen (24:24). Am Ende fehlte den Berlinern wie so oft die Kraft, wodurch zu viele Chancen liegengelassen wurden. Der Endspurt gehörte dann aber wieder den Füchsen, am Ende stand ein 26:29 auf der Anzeigetafel.
Bester Werfer war Fabian Wiede mit 7 Treffern. Aber nicht nur im Angriff, sondern auch in der Abwehr war der 21-Jährige heute mit Abstand der beste Spieler auf Seiten der Berliner. "Wer mich kennt, weiß, dass ich selten Wörter wie überragend oder excellent in den Mund nehme, aber das war heute eins der besten Spiele von Fabi. Man kann schon von einer Wiede-Gala sprechen", lobt Bob Hanning seinen Nationalspieler. Insgesamt ist der Geschäftsführer des Europapokal-Siegers zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: "Man hat gespürt, dass die Jungs heute unbedingt gewinnen wollten. Es war ein hartes Stück Arbeit, aber am Ende konnten wir uns mit einer kämpferischen Leistung die 2 Punkte sichern", so Hanning. "Jetzt heißt es Wunden lecken und auf Nettelstedt konzentrieren." Die Füchse sind durch den Sieg zumindest bis Sonntag auf Platz 5 der DKB Handball-Bundesliga geklettert. Das nächste Spiel steht schon am kommenden Mittwoch, den 18. November an - um 19 Uhr kommt der TuS N-Lübbecke in die Max-Schmeling-Halle.
Torschützen: Wiede (7), Vukovic (4), Nenadic (4), Schade (3), Elisson (3), Tönnesen (3), Weyhrauch (2), Gojun (2), Vrazalic (1)