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21.12.2016|Spielbericht|SvN, CG

Heinevetter zieht Göppingen den Zahn - erster Sieg für Petkovic

Velimir Petkovic traf in seinem ersten Heimspiel als Trainer der Füchse Berlin auf den Verein, den er viele Jahre lang mit aufgebaut hatte und zum EHF-Pokal-Titel führte. Für Petkovic war es ein erfolgreicher Abend vor 7.260 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle. Seine Mannschaft feierte einen verdienten 31:26 (15:13)-Sieg gegen Frisch Auf Göppingen. Matchwinner war Torhüter Silvio Heinevetter, der über das gesamte Spiel zur Stelle war und unter anderem fünf hundertprozentige Chancen der Göppinger verhinderte. Bester Torschütze war Petar Nenadic mit acht Treffern für Berlin, Kresimir Kozina traf sechsmal. Bei Frisch Auf Göppingen erzielten Marcel Schiller und Marco Rentschler jeweils fünf Tore.

Gegen Göppingen zeigte Silvio Heinevetter seine ganze Klasse

Berlin startete mit einer agilen Offensive in die ausgeglichene erste Halbzeit. Nach zwei erfolgreichen Unterarmwürfen von Paul Drux erhöhte Kresimir Kozina auf 4:2 (6.). Torhüter Silvio Heinevetter fand mit zwei Paraden zu Beginn gut in die Begegnung. Allerdings gestaltete Frisch Auf Göppingen die Partie aufgrund eines starken Rückraums ausgeglichen. Besonders Zarko Sesum traf mit zwei platzierten wie hart geworfenen Bällen von halblinker Position zum Anschluss. Wenig später wurde er in Manndeckung genommen, hatte aber dennoch das Auge für Manuel Späth.

Berlin blieb knapp in Führung und hatte Glück. Nach der Zeitstrafe gegen Späth traf Kozina die Unterkante der Latte, die Schiedsrichter gaben den Treffer zum 10:8 (17.). Berlin konnte sich allerdings nicht absetzen. Kent Robin Tönnesen gelang zwar ein gutes Anspiel auf Hans Lindberg, doch Göppingens gut aufgelegter Schlussmann Primoz Prost ahnte, dass der Däne durch die Beine werfen wollte und blockte den Versuch.

Göppingen spielte weiterhin stark im Rückraum, jetzt traf Lars Kaufmann und führte den 10:10-Ausgleich nach 20 Minuten herbei. Der Gegenstoß von Marcel Schiller folgte zum 10:11. Die Füchse gerieten in Rückstand, weil sie jetzt zu überhastet abschlossen. Velimir Petkovic hatte bereits die Timeout-Karte in der Hand. Allerdings wartete der neue Füchse-Trainer noch. Adrian Pfahl kassierte die Zeitstrafe. Jetzt spielte Tönnesen Nenadic frei, der zum Ausgleich traf.

Nun nahm Petkovic die Auszeit, allerdings rutschte Petar Nenadic gleich im nächsten Angriff der Ball aus der Hand. Wenig später kam das Offensivfoul von Paul Drux dazu. Wieder war Lars Kaufmann der Nutznießer, der die Gäste erneut in Führung warf. Zwei Minuten vor der Pause gelang Nenadic aus dem Zentrum der Befreiungsschlag zum 13:13. In den letzten Sekunden des Durchgangs häuften sich die Fehler auf beiden Seiten, doch die Füchse nutzten noch zwei Möglichkeiten. Drux bediente Kozina zum Gegenstoß. Der blieb eiskalt und erzielte das 14:13. Heinevetter glänzte daraufhin mit zwei Paraden in Folge, drei Sekunden auf der Uhr, Nenadic nahm sich den Ball und zog aus knapp zehn Metern ab. Primoz Prost bekam den harten Wurf nicht gefasst, was den 15:13-Halbzeitstand zur Folge hatte.

Direkt nach dem Seitenwechsel hatte Göppingen eine Überzahlphase, doch Unvermögen und Pfostenpech endeten in einem 0:2-Lauf aus Sicht der Gäste. Berlin zog durch Treffer von Tönnesen und Gojun auf 17:13 davon. Göppingens Trainer Magnus Andersson nahm sofort die Auszeit, weil seine Mannschaft klare Chancen ungenutzt ließ. Frisch Auf erwachte erst später aus dem Kabinenschlaf. Als Berlin die nächste Zwei-Minuten-Strafe hinnehmen musste, führte Marcel Schiller seine Mannschaft per Siebenmeter auf 20:18 heran (40.).

Berlin konnte sich in dieser Phase bei Petar Nenadic bedanken. Der Serbe traf aus allen Lagen. Mit einem Wurf aus spitzem Winkel und anschließend durch einen selbst erkämpften Tempogegenstoß erhöhte der Torschützenkönig der vergangenen Saison auf 23:19. Göppingen wurde darüber hinaus für passives Abwehrspiel im Mittelblock bestraft. Kent Robin Tönnesen zog freistehend aus dem Zentrum ab und erhöhte auf vier Tore Vorsprung für Berlin (47.).

Berlins Defensive stand besser als noch in der ersten Halbzeit, Göppingen verlor zweimal in Folge den Ball wegen Zeitspiels. Den Gästen fehlten die Alternativen, weil die Füchse kaum noch Rückraumwürfe zuließen. Hoffnung keimte dennoch auf, als den Hausherren ein Missverständnis unterlief und Marco Rentschler den Gegenstoß zum 25:22 nutzte (51.). In der Schlussphase sorgte Silvio Heinevetter mit einem entschärften Gegenstoß und einem parierten Versuch von Linksaußen für Aufsehen. Dessen Vordermänner bedankten sich für die Arbeit des Nationaltorhüters und nutzten jede Chance zum Treffer. Als Mattias Zachrisson die Füchse zum 29:23 konterte, war das Spiel vorzeitig entschieden (57.). Entstand war 31:26.

„Drei Tage nach dem Flensburg-Spiel war es heute besonders hart, Flensburg hat Kraft gekostet. Deshalb haben wir die erste Halbzeit in der Abwehr nicht so gespielt, wie ich es mir gewünscht hatte. Aber wir waren gut auf Göppingen vorbereitet und haben deshalb verdient gewonnen", sagt Petkovic nach dem Sieg über seine Ex-Mannschaft.
Auch Geschäftsführer Bob Hanning hat lobende Worte gefunden: „Es war sicherlich nicht einfach, in so ein Spiel zu finden, wenn man vorher eine Schweigeminute für die Opfer des Berlin-Attentats abgehalten hat. Dennoch Respekt für unsere Spieler, dass sie es trotzdem einigermaßen geschafft haben, man hat eine gewisse Sicherheit und Präsenz auf der Platte gespürt."

Berlin: Heinevetter, Stochl, Elísson (2), Struck, Gojun (1), Nenadic (8), Tönnesen (2), Plaza Jiménez, Lindberg (4/3), Zachrisson (2), Fäth (3), Reißky (1), Kozina (6), Drux (2)
Zeitstrafen: Lindberg (1), Kozina (1)

Göppingen: Prost, Rutschmann, Kneule (1), Späth (3), Barud (4), Sesum (3), Fontaine, Kaufmann (4), Berg, Schiller (5/1), Pfahl, Rentschler (5), Halén, Schöngarth (1)
Zeitstrafen: Späth (1), Pfahl (1)




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