Das Cheerleader- und Dance-Team der Füchse, die Titans, die schon in der letzten Zweitligasaison das Publikum zu animieren verstanden, eröffneten die Bühnenshow, bevor U23-Beachvolleyball-Europameisterin Anja Günther für das optische Highlight des Abends sorgte. Der sympathischen Leistungssportlerin mit Model-Maßen war es vorbehalten, den gespannt wartenden Gästen die neue Spieltextilie der Füchse erstmals öffentlich zu zeigen.
Zuvor dankte Füchse-Manager Bob Hanning allen am „Projekt Bundesliga in Berlin“ Beteiligten für ihre Unterstützung und ihr Engagement. Dabei verwies er nicht ganz ohne Stolz auf die enorm gestiegene Akzeptanz für den Handball beim Berliner Publikum. „In der letzten Saison haben wir nur 17 Dauerkarten verkaufen können – eigentlich waren es sogar nur 15, weil ich meinen Eltern gesagt habe, daß sie hier nicht einfach umsonst reinkommen“, blickt der Füchse-Macher schmunzelnd zurück. „Für die kommende Saison haben die Berliner Handball-Fans bereits über tausendmal bei den Dauerkarten zugegriffen.“
Der Handball ist also angekommen in der Hauptstadt. Stellvertretend für alle Partner und Förderer der Füchse konstatierte auch Dr. Thomas Mecke, der Deutschland-Chef des Goldpartners NUON, die Zufriedenheit mit dem bisher Erreichten. Gemeinsam hatte man im November 2005 den Bundesligaaufstieg in Angriff genommen und will den Weg nun ebenso erfolgreich gemeinsam fortsetzen.
Auf eine erfolgreiche Fortsetzung des Füchse-Weges brennen natürlich auch die Spieler, allen voran die sechs Neuzugänge. Mit Kjetil Strand, Mark Bult, Johan Volquardsen, René Boese, Toni Kern und dem ersten Ägypter in der Bundesliga, Hany El Fakharany, haben die Füchse sowohl nahmhafte als auch sehr talentierte Spieler an die Spree geholt. „Andere holen Spieler,“ frotzelte Manager Bob Hanning am Rande der Pressekonferenz zur Vorstellung von El Fakharany als neuem Fuchs, „wir verstärken uns.“ Und in der Tat scheint der Füchse-Kader von Format zu sein: nach einem Unentschieden in der ersten Begegnung feierten die Berliner am Ende des Trainingslagers in Kairo einen 27:20-Sieg über die ägyptische Nationalmannschaft.
Der neue Farbtupfer im Team von Jörn-Uwe Lommel, Hany El Fakharany, bewies auch an heutigen Abend bereits, daß er das Zeug zu einem Publikumsliebling hat. Am Ende des Interviews mit Christian Schenk lächelte der sympathische Ägypter verschmitzt ins Publikum und bekannte sich ganz offen zu seiner neuen Heimat: „Ich wollte Ihnen noch eines sagen: ,Ich bin ein Berliner!‛“ Der abwehrstarke Kreisläufer ist also bereit für die Herausforderung Bundesliga.
Nach 21jähriger Abstinenz stehen die Zeichen in der Hauptstadt des aktuellen Weltmeisters nun wieder auf Bundesliga. Dabei sieht Trainer Jörn-Uwe Lommel die Position der Füchse sehr realistisch: „Der THW Kiel ist für mich klar der Favorit“, so der Füchse-Coach, „das ist eine Position, die sie sich in den letzten 15 bis 20 Jahren erarbeitet haben. Für uns beginnt die Bundesliga ab Platz 9/10.“ Das klingt nach einem klaren Ziel: deutlicher Klassenerhalt. Und alles andere würde auch verwundern. Denn selbst in sportlich turbulenten Phasen war Bob Hannings Zielvorgabe immer klar: „An einen Mißerfolg verschwende ich keinen Gedanken.“