Die Füchse Berlin waren nach dem Achtelfinale in der EHF European League am Dienstag beim HBC Nantes sichtlich müde. Und auch der Bergische HC konnte kein Tempo in das Spiel bringen, sodass die Partie zäh begann. In der 9. Minute war es Igor Vori mit seinem ersten Treffer für die Füchse Berlin, der zum 2:2 ausglich. Bis zur 14. Minute dauerte es, ehe Jacob Holm die Führung zum 5:4 erzielen konnte, anschließend kamen die Hausherren besser ins Spiel. Der Fokus lag bis dato auf den Torhütern, Milosavljev bei den Berlinern wie auch Rudeck bei den Gastgebern konnte jeweils fünf Bälle bis zur 15. Minute parieren. Jaron Siewerts Team tat sich schwer, Lösungen im Angriff zu kreieren. Der Rückraum war nicht gefährlich genug, nur das schnelle 1 gegen 1 durch Jacob Holm oder Paul Drux brachte die gewünschten Erfolge. Dazu kamen Abspielfehler oder Stürmerfouls, insgesamt zehn technische Fehler häuften sich bis zur Halbzeit an. Die Gastgeber, bei denen Cheftrainer Sebastian Hinze weiterhin in Quarantäne verweile musste und Co-Trainer Markus Pütz an der Seitenlinie übernahm, behielten die Oberhand bis zur Pause. Bei 10:12 aus Sicht der Füchse ging es in die Kabinen.

Von dort kamen die Füchse mit deutlich mehr Tempo, erzielten innerhalb von dreieinhalb Minuten vier Treffer und gingen mit 14:13 durch Hans Lindberg in Führung. Neben dem Dänen bekamen die Hausherren vor allem Landsmann Jacob Holm nicht in den Griff. Seine Durchbrüche sorgten immer wieder für Gefahr und wichtige Tore. Holm traf acht seiner zehn Versuche, Lindberg acht aus neun. Und die Abwehrarbeit funktionierte jetzt fast perfekt. Dejan Milosavljev hielt die Bälle fest, die seine Vordermänner reihenweise entschärften. Unglaubliche fünf Blocks standen für Mijajlo Marsenic am Ende in der Statistik, auch Lasse Andersson und Paul Drux sprangen hier in die Presche. Bis zur 55. Minute kassierten die Berliner nach dem Seitenwechsel nur sieben Gegentore und blieben knapp zwölf Minuten ohne einen einzigen Gegentreffer. Das zog der Offensive des BHC komplett den Zahn. Und vorne blieben die Füchse sicher. Hans Lindberg traf alle seine fünf Strafwürfe und im zweiten Durchgang funktionierte auch das Spiel über den Kreis besser. Igor Vori stand seinen Mann als vorgezogene Spitze im Abwehrverbund und ackerte für sein Team. Die Belohnung: Ein 28:23-Auswärtssieg beim Bergischen HC, der achte Sieg im achten Spiel der LIQUI MOLY HBL in diesem Jahr und der Sprung auf dem Champions-League-Platz 2.

Nach der anstrengenden, aber erfolgreichen Woche mit 3 Siegen in der Liga und einer knappen Niederlage in Nantes, haben die Füchse jetzt ein wenig Zeit zum Durchatmen. Am Dienstag folgt dann das Rückspiel gegen die Franzosen, 18:45 Uhr ist Anpfiff in der Max-Schmeling-Halle und die Füchse brauchen jede Unterstützung, um das 24:25 aus dem Hinspiel wettzumachen. Tickets sind online unter www.fuechse.berlin erhältlich.

Bergischer HC - Füchse Berlin 23:28 (12:10)

Bergischer HC: Rudeck (8 Paraden), Mrkva, Darj 4, Weck 1, Gunnarsson 4, Babak 1, Arnesson 1, Nikolaisen 1, Boomhouwer 2, Stutzke 6, Schmidt 3

Füchse Berlin: Milosavljev (12 Paraden), Wiede 1, Holm 8, Vori 1, Andersson 3, Lindberg 8/5, Marsenic 5, Drux 2

Trainer Jaron Siewert: „Ich habe selbst keine Ahnung, wie man nach dieser Woche noch so eine zweite Halbzeit spielen kann. Einen Riesenrespekt an meine Mannschaft, was sie heute hier geleistet hat. Klar, in der ersten Halbzeit haben wir ein paar Chancen liegen gelassen und in der Abwehr Probleme mit dem Kreisläufer gehabt. Aber was Jacob Holm heute vorne geleistet hat, ist unglaublich. Der Junge hat Schmerzen am ganzen Körper und muss immer wieder einstecken. Igor Vori spielt in der Abwehr vorne auf der Spitze ein richtig starkes Spiel, dass er direkt so hilft, war unglaublich. Im Tor war auch wieder Dejan Milosavljev ein extrem wichtiger Rückhalt. Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass das heute so gut gegangen ist."