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05.04.2025|Spielbericht|pst

Auswärtssieg in letzter Sekunde entrissen

Die Füchse Berlin haben es verpasst, am 25. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga beim HC Erlangen zu bestehen. In einem dramatischen Schlussakkord blieb der Jubel bei den Gästen aus. Das 31:31-Remis reichte nicht aus, um die Tabellenführung definitiv zu verteidigen.

Wie drei weitere seiner Teamkollegen warf Mathias Gidsel in Nürnberg sieben Tore.
© Bildnachweis: HC Erlangen

Es war der erwartet schwere Kampf in der Arena Nürnberger Versicherungen. Der Tabellen-Vorletzte HC Erlangen machte es den Füchsen Berlin mit Galligkeit schwer, führte zur Halbzeit sogar mit 16:14. Die Gäste aus der Hauptstadt konnten dies im zweiten Durchgang zwischenzeitlich drehen, gingen am Ende aber auf dramatische Weise nicht als Sieger von der Platte. Mit einem Tor Vorsprung blieb den fränkischen Hausherren noch eine Abschluss-Chance, welche der zuvor gut aufspielende Füchse-Torhüter Lasse Ludwig beinahe schon festzuhalten schien, der Ball gelang allerdings doch noch hinter die Torlinie.

Während Matthes Langhoff sein 100. Spiel in der stärksten Liga der Welt absolvierte, bestach sein U21-Weltmeister-Kollege im Tor der Füchse mit elf Paraden. Ludwig ging dabei zweimal als Siebenmeterkiller hervor. Bei seinen Vordermännern avancierten gleich vier Akteure zum geteilten besten Werfer, indem sie siebenmal einnetzten: Nils Lichtlein, Mathias Gidsel, Lasse Andersson und Manuel Štrlek. Dennoch kamen sie nicht über ein 31:31 (16:14) am 25. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga beim HC Erlangen hinaus. Weil parallel die MT Melsungen in Bietigheim gewann, zogen die Kasseler in der Tabelle punktetechnisch gleich, weist allerdings die schlechtere Tordifferenz auf. Am morgigen Sonntag kann die TSV Hannover-Burgdorf derweil Spitzenreiter werden.

Welthandballer Mathias Gidsel eröffnete die Begegnung nach 50 Sekunden mit dem ersten Treffer und legte nach knapp zwei Minuten zum 2:1 aus Sicht der Füchse Berlin nach. In einem nervösen Beginn beider Mannschaften, zeigte Nils Lichtlein vom Siebenmeterstrich seine Treffsicherheit und verwandelte souverän zum 2:4 (8.). Wegen einiger technischer Fehler im Spiel der Gäste konnte der HC Erlangen aus einem 2:4 ein 6:5 nach zwölf Minuten machen. Auch die Abwehr stand nicht kompakt genug gegen die Gastgeber, die ohne Kreisläufer Tobias Wagner auskommen mussten. Vor allem die Zusammenarbeit im Mittelblock funktionierte nicht.

Nach einer Viertelstunde wechselte der Trainerstab der Füchse auf der Torhüterposition. Lasse Ludwig ersetzte Dejan Milosavljev und konnte direkt mit einer Parade überzeugen. Während sich auch die Defensive stabilisierte, erzielte Lichtlein das nächste Tor vom Strich aus – 12:11 (22.). Dies zwang Erlangen um Coach und Ex-Fuchs Johannes Sellin zur Auszeit. In Abwesenheit des verletzten Tim Freihöfer kam sein Vertreter auf Linksaußen Hochtouren. Manuel Štrlek markierte nach 25 Minuten bereits seinen vierten Treffer. Weil die Berliner in der Offensive zu oft an HCE-Keeper Dario Quenstedt scheiterten, behielt dessen Team die Nase vorn und ging mit einer 16:14-Führung in die Halbzeitpause.

Der zweite Durchgang startete mit einer weiteren Parade von Ludwig, im Konter verkürzte Hakun West av Teigum auf 16:15. Im Anschluss unterliefen jedoch zwei Fehlpässe an den Kreis, sodass das Momentum zunächst verpuffte. Mit hoher Passgeschwindigkeit fanden die Berliner allmählich ein Mittel, wodurch sie in einer guten Phase ausgleichen konnten. Es entwickelte sich eine Partie auf Messers Schneide. Ludwig war beispielsweise bei einem freien Wurf von Außen zur Stelle, Lichtlein schraubte die Anzahl seiner Siebenmetertore nach oben. Im Angriff stemmte sich vor allem Gidsel gegen die robuste Erlanger Abwehr.

Vier Minuten vor dem Spielende brachte Lichtlein vom Strich aus die erste Führung seit dem 15:14 in der 26. Minute. Mit zwei Paraden in Folge hielt der stark aufgelegte Ludwig die Führung fest, unter anderem beim Siebenmeter von Viggo Kristjansson. Bei der Chance, auf Plus zwei zu stellen, misslang der Angriff und der HCE konnte im Gegenstoß ausgleichen. Trotz erneuter Führung in der 59. Minute, wollte sich das Blatt nicht vollends wenden. Zwar parierte der ehemalige Jungfuchs-Keeper erneut einen freien Ball der Erlanger, diese behielten aber das Spielgerät, um wieder an ihm zu scheitern. Beim allerletzten Wurf hatte Ludwig die Fingerspitzen dran, musste sich aber doch überwunden zeigen. Der Ausgleich zum 31:31 in letzter Sekunde.

Nun stehen für die Spieler der Füchse Berlin erst einmal ein paar spielfreie Tage an. Erst am Mittwoch, 16. April, geht es mit dem Auswärtsspiel in Kiel weiter. Vier Tage später empfangen sie im Fuchsbau die TSV Hannover-Burgdorf zum Spitzenspiel am Ostersonntag, 20. April. Tickets sind hier erhältlich.

Trainer Jaron Siewert: „Das Unentschieden fühlt sich wie eine Niederlage für uns an. Besonders, wenn man die letzten zwei Minuten sieht. Wir hatten es in eigener Hand. Zuvor sind wir oft einem Rückstand hinterhergelaufen und hatten Probleme, das Spiel unter Kontrolle zu bekommen. Wir kommen gar nicht in die Partie, haben viele Fehlwürfe und Fehlaktionen in Angriff und Abwehr. Es fehlte auch an einer guten Abwehr-Torhüter-Kooperation. Auch das Tempospiel war nicht auf dem üblichen Niveau. In die zweite Halbzeit kämpfen wir uns dann rein, aber bekommen unter anderem die Abpraller nicht. Dann haben wir immer wieder die Chance auf die Führung bekommen, aber nutzen das nicht in dem Maße, wie es nötig gewesen wäre, um in so einer Atmosphäre den Sieg zu holen. Hinten raus ist es dann extrem ärgerlich,den Ausgleich zu kassieren.“

Kreisläufer Lukas Herburger: „Wir haben uns hier in Erlangen natürlich zwei Punkte vorgenommen. Es war ein sehr umkämpftes Spiel. In den letzten Minuten waren vor allem die Abpraller, die wir nicht bekommen, sehr ärgerlich. Im Moment ist eine riesige Enttäuschung da. Aber nichtsdestotrotz müssen wir jetzt die Köpfe wieder frei bekommen und in elf Tagen dann wieder voll attackieren.“

Füchse Berlin: Ludwig (11 Paraden), Milosavljev (2); Darj, Prantner, Štrlek (7), Andersson (7), Lichtlein (7/5), Gidsel (7), Langhoff, Beneke, Grüner, Herburger, Budde, av Teigum (2), Marsenic (1).

HC Erlangen: Quenstedt (10 Paraden), Zecher; Kos (1), Nissen (4), Bialowas (1), Overjordet (3), Scheerer (1), Büdel, Bissel (3), Bezjak (3), Metzner, Link, Olsson (3), Kristjansson (5), Gebala (6), Gömmel (1).




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