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Füchse BerlinFüchse Berlin
01.06.2025|Spielbericht|sh/pst

Mit Leistungssteigerung zum Auswärtssieg

Nach einem schwierigen Start in Stuttgart haben die Füchse Berlin beim abstiegsbedrohten TVB einen tollen Auftritt hingelegt. Der 35:20-Auswärtserfolg war am Ende deutlich, und sicherte den Verbleib an der Tabellenspitze der DAIKIN Handball-Bundesliga. Nach dem 32. Spieltag stehen innerhalb einer Woche noch die beiden abschließenden Partien an.

In Stuttgart gehörte der gebürtige Schwabe Tim Freihöfer zu einem von vier besten Schützen auf Berliner Seite.
© Bildnachweis: Tom Weller

Lediglich acht Gegentore in Halbzeit zwei musste der HBL-Tabellenführer hinnehmen beim 35:20 (16:12) in Baden-Württemberg beim TVB Stuttgart. Die Füchse Berlin konnten sich dabei gleich auf beide Torhüter verlassen. Startspieler Dejan Milosavljev wies elf Paraden mit einer Quote von 39 Prozent gehaltener Bälle auf. Sein Vertreter in den letzten Minuten, Lasse Ludwig, kam mit vier Paraden auf 57 Prozent. Generell stand die Abwehr von Trainer Jaron Siewert nach Anfangsschwierigkeiten stabil gegen den vom Abstieg bedrohten Gastgeber in der mit 6211 Zuschauern ausverkauften Porsche Arena. Offensiv verteilte sich die Torgefährlichkeit auf viele Schultern. Mit fünf Toren avancierten gleich vier Spieler zu den besten Werfern: Mijajlo Marsenic, Tim Freihöfer, Mathias Gidsel und Hakun West av Teigum. Ersterer verwarf dabei keinen einzigen seiner Abschlüsse.

Die Stuttgarter, bei denen Ex-Fuchs Torben Matzken ausfiel, hatten gerade zu Beginn Blut geleckt, mit Verlauf des Spiels konnten die Füchse jedoch immer mehr ihrer Favoritenrolle gerecht werden und fuhren den nächsten Sieg in der DAIKIN Handball-Bundesliga ein. Auch nach dem 32. Spieltag grüßen die Berliner von der Tabellenspitze, brauchen jedoch nach wie vor die volle Konzentration in den beiden abschließenden Partien. Der SC Magdeburg gewann in Lemgo mit 31:29 und bleibt einen Punkt hinter dem Hauptstadt-Club. Die MT Melsungen rangiert zwei Punkte hinter dem aktuellen Primus, nachdem sie gegen Eisenach 26:25 gewann. So war der eigene Erfolg umso wichtiger, die Mannen aus Berlin nahmen die Aufgabe zu jeder Zeit ernst. Nach dem Einfahren der nächste zwei Punkte feierten sie ausgelassen auf der Platte.

Die Stuttgarter eröffneten das Spiel durch Lenny Rubin (1:0, 1.). Nach einem anschließenden Füchse-Fehlpass verwehrte jedoch Dejan Milosavljev den Schwaben den zweiten Treffer. Im Gegenzug traf sein Landsmann Mijajlo Marsenic zum 1:1-Ausgleich (2.). Milosavljev parierte nach guter Kombination von Max und Kai Häfner auch den nächsten Ball, der Ballbesitz blieb jedoch bei den Gastgebern, diesmal waren sie erfolgreich. Nach gutem Anspiel von Mathias Gidsel war es erneut Marsenic, der für die Füchse den Ball im Netz unterbrachte (2:2, 5.). Der Tabellenführer kam vorne noch nicht in sein übliches Tempospiel, und in der Defensive fehlte ihm der gewünschte Zugriff. In einer wilden Phase ging es nun hin und her. Durch einige Paraden der Torhüter sowie technische Fehler blieb es eine torarme Partie. Durch das Anknüpfen an die zuletzt gezeigte Leistung gegen die Rhein-Neckar Löwen gelang dem TVB ein Vorstoß auf 4:2 (7.). Doch dann zeigten die Füchse ihre Stärke: Tempohandball. Erst sorgte Nils Lichtlein mit dem 7:7 (14.) wieder für ausgeglichene Verhältnisse, anschließend nutzte Hakun West av Teigum einen erneuten Fehler der Stuttgarter, um die Füchse erstmals in Führung zu bringen (8:7, 15.).

Nach nun auftauchenden Fehlern auf beiden Seiten stieß Max Häfner den Welthandballer Gidsel über die Bande, sodass sich der Däne plötzlich neben der Platte befand. Häfner wurde daraufhin zwei Minuten auf die Bank geschickt. Nach Ballverlust des TVB machte Milosavljev das Spiel schnell und spielte auf den nach vorne sprintenden av Teigum, der zum 10:8 (18.) traf. Das Stuttgarter Spiel begann nun im Angriff zunehmend zu straucheln. Doch auch den Füchsen gelang in der Offensive längst nicht alles. In dieser Phase zeigte sich auch Samir Bellahcene im Tor der Süddeutschen mit starken Paraden. Bei den Füchsen lief derweil das Angriffsspiel besser als noch in der Anfangsviertelstunde. Lasse Andersson, dessen Würfe aus dem Rückraum immer wieder den Weg ins Tor fanden, stellte mit seinem Treffer einen komfortablen Vorsprung her – 15:10 (29.). Die Füchse fanden nun auch in der Defensive mehr Zugriff und nutzten die Fehler der Gastgeber noch vor dem Pausenpfiff gnadenlos aus.

Es zeigte sich, dass die Berliner den Leistungsaufschwung vom Ende des ersten Durchgangs mit in den zweiten gebracht hatten. Temporeiches, aber geduldiges Angriffsspiel ließ die Füchse-Spieler immer wieder jubeln. Währenddessen fiel es den Stuttgartern immer schwerer, einfache Tore zu werfen oder überhaupt den Ball im Netz zappeln zu lassen. Nach einer Siebenmeter-Parade des serbischen Torhüters auf Seiten der Füchse zeichnete sich Tim Freihöfer aus sieben Metern zum 21:13 (37.) aus. Auch die Abwehr – unter anderem in Person von Fabian Wiede und Max Darj – bekam immer wieder ihre Finger ins Spiel. Die Schwaben, die nun regelmäßig den Torhüter herausnahmen, um für Überzahl zu sorgen, hatten etwas Glück, dass die Füchse wiederholte Ballgewinne nicht mit letzter Konsequenz nutzten. Doch das, was die Berliner vorne verfehlten, glichen sie hinten wieder aus. So konnten die Hauptstädter in Form von Marsenic ihren Vorsprung, wenn auch nur langsam, auf 24:16 (43.) erhöhen.

Der serbische Schlussmann, der dem Gastgeber an diesem Abend immer wieder schlechte Laune bereitete, schnappte sich nach einer erneuten Parade selbst den Ball und traf zum 27:17 (48.) ins leere Tor. Anschließend blockte Darj erneut einen Wurf, beförderte den Ball schnell zum Kreisläufer Marsenic, der noch einmal erhöhte. In dieser Phase verlor der TVB komplett den Faden. Mittlerweile durfte sich der 18-jährige Jan Grüner auf der Platte beweisen, der auch gleich nach einem Tempogegenstoß in der 50. Spielminute zum 28:19 traf. Mit Max Beneke, Mathes Langhoff, Leo Prantner sowie Lasse Ludwig sammelten weitere Youngsters Spielerfahrung. Letzterer sorgte mit zwei Paraden in kürzester Zeit dafür, dass sich Wiede ebenfalls in die Torschützenliste eintragen durfte (32:17, 54.). Die Schlussminuten ließen die Füchse dann ruhiger angehen. Mit dem 35:20-Auswärtserfolg blieb das Team aus Berlin Tabellenführer der DAIKIN Handball-Bundesliga.

Die Füchse Berlin ließen sich von der Anfangsviertelstunde, in der sie nur selten zum Torerfolg kamen, nicht verunsichern. Im Gegenteil: Am Ende ließen sie dem abstiegsbedrohten TVB Stuttgart keine Chance auf Punkte. Doch durch die Siege des SC Magdeburg sowie der MT Melsungen bleibt der Titelkampf weiterhin spannend. Bereits an diesem Donnerstag, 5. Juni, empfangen die Füchse Berlin den VfL Gummersbach in der Max-Schmeling-Halle. Letzte Tickets für die anstehende Partie im Fuchsbau sind hier erhältlich.

Trainer Jaron Siewert: „Dass es am Ende so deutlich wird, war nicht abzusehen – insbesondere in der ersten Hälfte nicht. Stuttgart stand lange sehr gut und hat unsere Zweikämpfe sehr gut verteidigt. Wir hatten dann gegen Ende der ersten Hälfte eine Phase, in der wir uns mit fünf Toren abgesetzt haben, und das war auch der Knackpunkt für den Sieg. In den zweiten Durchgang kommen wir super rein und machen das dann sehr souverän. Wir haben uns mit Plus acht abgesetzt und hatten das Spiel dann unter Kontrolle. Über 60 Minuten haben wir verdient gewonnen, auch wenn der Sieg vielleicht ein Stück zu hoch ausfällt. Wir sind happy, dass wir bei einer Mannschaft, die um den Klassenerhalt kämpft und alles reinhaut, bestanden haben und mit zwei Punkten nach Berlin fahren.“

Kreisläufer Milajlo Marsenic: „Es war ein unfassbar gutes Spiel von uns. In der ersten Hälfte hat Dejan Milosavljev überragend gehalten. Wie wir dann die zweite Hälfte gespielt haben, war sehr gut. Das sind die nächsten zwei Punkte, aber es sind noch zwei Spiele bis zum großen Erfolg. Wir müssen jetzt regenerieren und bereit sein für das Spiel gegen Gummersbach.“

TVB Stuttgart: Vujovic (3 Paraden), Bellahcene (3); Bacani (1), Max Häfner (6/3), Villalobos, Jimenez (3), Oberman Etzion, Schöttle (1), Pribetic, Massana, Toskas (2), Röthlisberger, Laube (1), Zieker, Kai Häfner (1), Rubin (5).

Füchse Berlin: Ludwig (4 Paraden), Milosavljev (11/1 Tor); Wiede (2), Darj (1), Prantner, Strlek, Andersson (4), Lichtlein (3), Gidsel (5), Freihöfer (5/4), Langhoff, Beneke (3), Grüner (1), Herburger, av Teigum (5), Marsenic (5).




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