Ohne den erkrankten Lasse Andersson im Kader war es ein hartes Stück Arbeit für die Füchse Berlin. Immer wieder bäumte sich der TVB Stuttgart auf, die Führung wechselte häufig und der Deutsche Meister konnte sich erst ganz spät entscheidend absetzen. Vor 5540 Zuschauern – Saisonrekord in der Porsche Arena – überragte trotz sechs Fehlwürfen Mathias Gidsel mit 13 Treffern als bester Werfer. Auch Tobias Grøndahl blieb mit sieben Toren weiter im Flow, während Matthes Langhoff die Lücke auf Halblinks stark füllte. Auch Lasse Ludwig im Tor der Berliner zeigte tolle Aktionen, wies am Ende acht Paraden auf. Beim 36:30 (17:15) hielt unter anderem Stuttgart Topscorer Kai Häfner mit neun Toren dagegen, auch Ex-Fuchs Torben Matzken hatte große Spielanteile bei den Schwaben.
Im ersten Angriff fand Tobias Grøndahl die passende Lücke und markierte den Premierentreffer der Partie. Weil dann aber Fabian Wiedes Versuch missglückte, konnte der TVB Stuttgart mit 2:1 in Führung gehen. Erneut Grøndahl glich für die Füchse Berlin aus. Eine gute Abwehraktion von Mijajlo Marsenić gegen Kai Häfner machte es möglich, dass Mathias Gidsel auf 3:2 stellte (5.). Schick per Dreher verwandelte Marsenić dann am Kreis. Die Hauptstädter setzten sich ein wenig ab, doch die Schwaben kämpften sich wieder zurück. Nach einer Viertelstunde glich der TVB aus, Häfner brachte sogar die 9:8-Führung, nachdem Grøndahl einen Siebenmeter verwarf.
Infolgedessen gaben sich die Kontrahenten nichts, die Führung wechselte in dieser Phase stetig. Bis zur Halbzeitpause konnten die Berliner aber das Momentum ein wenig nutzen. Gidsel drehte sich erst um die eigene Achse und dann den Ball ins Netz zum 9:9 (18.), dann konnte Grøndahl wieder vom Strich aus feiern. Auch Wiede, Max Darj, Tim Freihöfer und Matthes Langhoff trugen sich in die Torschützenliste ein. Letzterer musste auch offensiv viel ran, weil sein Halblinks-Kollege Lasse Andersson krankheitsbedingt fehlte. Zudem brachte die Hereinnahme von Lasse Ludwig mehr Torhüterparaden, sodass die Füchse mit zwei Toren Vorsprung in die Kabine gingen, 17:15.
Aus dieser kamen die Schwaben mit Rückenwind, ihre drei Treffer, während die Füchse zweimal scheiterten, brachte Stuttgart die 18:17-Führung. Nachdem Gidsels Abschluss dann wieder am Pfosten landete, rettete Freihöfer den Ball und glich aus (33.). Eine Parade von Ludwig belohnte Gidsel im Tempogegenstoß, der Deutsche Meister war wieder in Front. Nachdem der dänische Welthandballer nach dem letzten Pass wieder am Aluminium scheiterte, verhinderte Ludwig den Rückstand. Stattdessen setzte sich Grøndahl im Eins-gegen-Eins stark durch und traf, dennoch blieb es bis in die Schlussphase ein umkämpftes Spiel.
Erneut zur Stelle war Ludwig bei einem Kempa-Versuch der Stuttgarter, doch der TVB konnte im anschließenden Angriff treffen. Darj hatte die passende Antwort und vollendete zum 28:25 (51.). Ein Grøndahl-Siebenmeter, eine gute Füchse-Abwehraktion und Lichtleins Treffer zum 30:26 sollten aber noch nicht reichen, um endgültig den Deckel draufzumachen. Zum Ende hin ließ sich der Deutsche Meister den Auswärtssieg nicht nehmen und gewann mit 36:30. Weiter geht es in der DAIKIN Handball-Bundesliga am kommenden Sonntag, 26. Oktober. Dann gastiert ab 18 Uhr der HSV Hamburg in der Max-Schmeling-Halle, Tickets sind hier verfügbar. Zuvor geht es für die Füchse Berlin am kommenden Donnerstag, 23. Oktober, im Rahmen der Machineseeker EHF Champions League nach Veszprém.
Trainer Nicolej Krickau: „Ich bin wirklich zufrieden mit unserer Präsenz heute. Es ist nicht selbstverständlich, in Stuttgart zu gewinnen. Dafür mussten wir viel Geduld haben und harte Arbeit leisten. Mit der Abwehrarbeit war ich sehr zufrieden. Außerdem haben wir Coolness gezeigt. Wir wussten, wenn wir in die Crunchtime kommen, kann mit Kai Häfner alles passieren. In dieser Schlussphase waren wir cool, auch unsere Torhüter. In vielerlei Hinsicht war es eine gute Leistung, wenn auch nicht alles perfekt war. Das ist gegen solch einen Typ von Gegner schwer.“
TVB Stuttgart: Vujovic (9 Paraden), Pol; Serradilla (1), Lien (6), Pribetić (5), Snajder (1), Toskas, Mengon (3), Heydecke, Matzken (3), Zieker (2), Kai Häfner (9/3), Nigg.
Füchse Berlin: Ludwig (8 Paraden), Milosavljev (2); Wiede (2), Darj (3), Ariño, Grøndahl (7/4), Lichtlein (3), Gidsel (13), Freihöfer (5), Langhoff (2), av Teigum, Günther, Marsenić (1).