Der Deutsche Meister möchte dort weitermachen, wo er aufgehört hat und wie schon in den ersten fünf Begegnungen in der Machineseeker EHF Champions League wieder mit zwei Punkten von der Platte gehen. Die Füchse Berlin sehen sich jedoch an diesem Donnerstag, 23. Oktober, einer schweren Auswärtsaufgabe gegenüberstehen: One Veszprém HC ist der Gastgeber ab 18.45 Uhr. Die Ungarn haben ihre drei Königsklassen-Heimspiele allesamt gewonnen, in der Ferne sind sie nach Niederlagen in Aalborg und Lissabon allerdings noch punktlos geblieben und rangieren damit auf Platz vier der Gruppe A, vier Zähler hinter den Füchsen, die an der Tabellenspitze stehen.
Als die Berliner zuletzt in der One Veszprém Arena aufliefen, hatten sie bei der Schlusssirene allen Grund zu feiern. Den damals bereits festgestandenen Gruppensieger aus Ungarn bezwangen die Deutschen mit 33:32 dank eines Last-Minute-Treffers von Tim Freihöfer. Die Chance auf den direkten Viertelfinal-Einzug war gewahrt, doch weil Sporting CP wenig später den benötigten Punkt holte, mussten die Berliner den Umweg über die Play-offs nehmen. Dennoch endete die Reise für die Truppe um Kapitän Max Darj mit dem Einzug in das TruckScout24 EHF FINAL4. Bereits 2012 schafften es die Mannen von der Spree bis ins Finalwochenende, auch damals, nachdem Veszprém im Spielkalender stand – ein gutes Omen?
Vergangenes interessiert Trainer Nicolej Krickau nicht, vielmehr ist er vom VHC-Kader beeindruckt. Ein Weltklasse-Spieler wie Nedim Remili ist nicht allein, und dennoch ist der Franzose mit 34 Toren bester Werfer der Truppe von Coach Xavier Pascual, die in der vergangenen Woche kein Spiel in der heimischen Liga bestritt. Die Berliner erarbeiteten sich derweil am Sonntag einen Auswärtssieg in der DAIKIN Handball-Bundesliga beim TVB Stuttgart. Im Torhüterduell sind die jeweils Besten fast gleich auf: Füchse-Keeper Dejan Milosavljev parierte 41-mal, Veszpréms Rodrigo Corrales Rodal 40-mal. Außerhalb des Kreises überzeugen zudem Ahmed Hesham Elsayed, Ex-Fuchs Bjarki Elisson und Ivan Martinovic, der sich nach seinem Wechsel von den Rhein-Neckar Löwen prächtig eingelebt hat.
Trainer Nicolej Krickau: „Wir treffen am Donnerstag auf 800 Qualitätsspieler. Veszprém hat einen unglaublichen Kader, das sieht jeder. Das ist eine Riesenherausforderung und sie haben gute Leistungen gezeigt. Sie haben kleine Veränderungen zur Vorsaison vorgenommen, spielen mit mehr offensiver Variabilität. Nedim Remili ist zurück in MVP-Form, Ivan Martinovics Integration hat schnell geklappt. Wir wollen immer gewinnen, aber der Druck liegt bei Veszprém. Wir können bei einem Sieg eine Lücke reißen, aber auch eine Niederlage ist zu verkraften. Mental ist das eine andere Ausgangslage.“
Kapitän Max Darj: „Es wird ein hartes, anstrengendes Spiel. Sie kommen oft mit viel Power. Dass wir letzte Saison in Veszprém gewonnen haben, gibt ein gutes Gefühl. Allerdings es ist es eine neue Saison mit neuen Spielen.“