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16.04.2008|Spielbericht|ATz

Füchse durchschreiten 20-Punkte Grenze mit Sieg gegen Balingen

In einem kampfbetonten Spiel konnten sich die Füchse Berlin gegen den direkten Tabellennachbarn aus Balingen mit 32:30 (16:15) durchsetzen. Damit konnten die 4744 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle miterleben wie die Aufsteiger die magische 20-Punkte Marke durchschritten. Damit ist der Klassenerhalt zwar rechnerisch noch nicht ganz wasserdicht, aber immerhin doch mit großer Wahrscheinlichkeit. Erfolgreichste Werfer der Partie waren auf Berliner Seite Strand und Wilczynski mit 7 und auf Balinger Seite der Ex-Berliner Daniel Brack mit 10 Treffern.

Die Tabellensituation sprach im Vorfeld der Partie eine deutliche Sprache. Wer das Spiel für sich entscheiden kann, hat den Klassenerhalt mit großer Wahrscheinlichkeit gesichert. Im Hinspiel trennten sich die beiden Mannschaften mit einem Unentschieden.

Nach Anwurf der Füchse setzten die Unparteiischen gleich ein Zeichen in diesem wichtigen Spiel. Nach unfairer Attacke ging Daniel Sauer vom HBW nach 1:22 Spielzeit mit der ersten Zeitstrafe vom Feld, nachdem er kurz zuvor die Verwarnung erhielt. Bob Hanning und Jörn-Uwe Lommel waren dennoch verärgert über den zu körperbetonten Einstieg der Balinger. Der Berliner Coach erhielt daraufhin eine gelbe Karte wegen Reklamierens. Doch auch auf Seite der Berliner stieg Hany El Fakharany hart ein und bekam nach neun gespielten Minuten bereits die zweite Zeitstrafe. Dennoch konnten die Gäste die Anfangsphase besser für sich gestalten. Mit 4:6 gingen die Süddeutschen in Führung. Beide Mannschaften gingen hochkonzentriert zur Sache, es reichte jedoch für beide Teams nicht für einen Vorsprung. Beim 9:8 durch Wilczynski waren die Füchse wieder eine Nasenlänge vorn.

Besonders wichtig für die Gäste aus Balingen war, dass Stefan Kneer, nach seiner Knieprellung, zum Spiel wieder genesen war. Beim 10:10 erzielte er bereits seinen vierten Treffer für die Schwaben. Auch auf Berliner Seite kam Christian Caillat trotz Knöchelverletzung zum Einsatz und entlastete vor allem auch Abwehrchef El Fakharany. Nachdem Petr Stochl drei mal erfolglos beim 7m-Duell war, brachte Lommel in der 19. Minute Jens Vortmann gegen den Ex-Berliner Daniel Brack.

In der 25. Minute gerieten die Füchse Berlin jedoch durch eine Zeitstrafe gegen Caillat und Trainer Lommel in doppelte Unterzahl. Aber im Duell vier gegen sechs gelang Bartolomiej Jaszka das 14:13. Beim Stand von 14:14 nahmen die Hausherren in der 27. Minute dann die erste Auszeit der Partie. Rolf Brack versuchte es in den letzten Sekunden der ersten Halbzeit noch einmal mit sieben Feldspielern. Immerhin ein direkter Freiwurf sprang dabei für Stefan Kneer nach Foul an Daniel Brack noch heraus, der allerdings in der Abwehr hängen blieb. So gingen die Mannschaften beim Stand von 16:15 in die Halbzeit.

Füchse Berlin überzeugten in den letzten Minuten

Nach der Pause gingen zuerst die Gäste in Führung. Daniel Brack erzielte das 16:17, doch El Fakharany konnte mit seinem ersten Treffer am Abend postwendend ausgleichen. Auch Petr Stochl konnte in der 35. einen Strafwurf, diesmal gegen Benjamin Herth, parieren. Das Spiel blieb aber immer auf Messers Schneide. Bis zur 40. Minute gelang es keinem der Teams sich abzusetzen. Doch die Aggressivität in der Abwehr von der Anfangsphase kam wieder auf. Nachdem Daniel Sauer erneut nach unfairem Foulspiel zwei Minuten auf die Bank musste, konnten die Füchse beim 21:19 einen zwei-Tore-Abstand herstellen. Der frühere Berliner Kapitän Brack wuchs unterdessen bei den Gästen über sich hinaus und machte in der 43. Minute seinen 10. Treffer zum 22:21.

In der 47. Minute wurde es dann konfus. Nach Ballgewinn für Berlin durch Jaszka kam der Pass auf Wilczynski nicht an, weil dieser von einem Balinger Spieler gehalten wurde. Die Schiedsrichter entschieden nach Absprache zuerst auf Freiwurf für Balingen und dann doch für die Hausherren. Kjetil Strand wuchtete im Anschluss den Ball zum 25:22 ins Tor. Daraufhin wechselte Dr. Brack im Tor und brachte Christian Ramota für die Schlussphase. Auch wenn Ramota mit dem Fuß beim Strafwurf am Ball war, konnte er gegen Strand nicht parieren. Die Berliner bauten damit ihre Führung in der 53. Minute auf 27:23 aus.

Die Schwaben versuchten zwar in der Abwehr gezielt Rückraumschützen aus dem Spiel zu nehmen, aber die Füchse konnten den Vorsprung verteidigen. Beim 31:26 in der 57. Minute erhöhte Marcus Richwien auf fünf Tore, spätestens damit war die Partie entschieden. Am Ende konnte Kjetil Strand in der 60. Minute noch das Sahnehäubchen aufsetzen, indem er einen Anwurf direkt verwandelte. Balingen hatte wieder mit 7 Feldspielern gespielt und Christian Ramota schaffte es nicht schnell genug zurück in seinen Kasten. Die Partie endete mit zwei Toren Abstand 32:30 und bedeute für die Füchse Berlin wohl die langersehntesten 2 Punkte, die den Pluszählerstand nun auf 21 erhöhten.

Stimmen zum Spiel

Dr. Rolf Brack - Trainer HBW Balingen Weilstetten
Die Ergebnisse der anderen Spiele relativieren etwas den Schmerz über die Niederlage. Der Sieg ist wegen des Verlaufs in der zweiten Halbzeit verdient. Wir hatten schon vor vier Wochen zwanzig Punkte, das ist natürlich gefährlich. Wenn taktisch so wenig vom Gegner geboten wird wie heute, kann man nicht mehr machen.

Jörn-Uwe Lommel
Ich habe in den 27 Jahren meiner Karriere noch nie eine Mannschaft erlebt, die so schmutzig Abwehr spielt. Das war eine Art von Handball die man sich so nicht anschauen muss. Die Partie blieb bis zum Ende ein Nervenkrieg, wir haben am Ende eine "Schlacht gewonnen". Der Klassenerhalt ist nun greifbar nah.




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