Inzwischen waren 13 Jahre vergangen, seit dem letzten Auftritt einer Berliner Stadtauswahl. Damals stand mit Martin Quente ein engagierter Torhüter in der Auswahl, der inzwischen den Kindergarten der Kinderaidshilfe Nestwärme e.V. leitet. Quentes Idee war es die Stadtauswahl wiederzuleben und in einem Benefizspiel auflaufen zu lassen. Mit den Bundesligahandballern der Füchse Berlin hatte sich dann auch ein prominenter Gegner gefunden, der gegen die Spieler aus den verschiedenen Berliner Regional- und Berlin-Brandenburg-Ligisten auflief.
Nicht nur die Füchse verzichteten für das Benefizspiel auf eine Antrittsprämie, auch alle ehrenamtlichen Helfer bis hin zu den Schiedsrichtern, Zeitnehmer und Sekretär verzichteten auf ihre Aufwandsentschädigung, außerdem übernahm der Handball-Verband Berlin die Kosten für die Ausrichtung des Spiels. Die 150 geladenen Ehrengäste spendeten ebenso kräftig wie die Zuschauer und Spieler der Stadtauswahl. Außerdem kommt der gesamte Eintrittserlös der 659 Zuschauer dem Verein zugute. "Wir spielen alle für die Sache" war auch HVB-Präsident Henning Opitz begeistert, dass alle Beteiligten sofort ihre Unterstützung zusagten. Das genaue Spendenergebnis wird nach Auswertung der Überweisungen auf das Spendenkonto am 3. September beim ersten Heimspiel der Füchse Berlin bekanntgegebe.
Noch bevor die Spieler das Parkett des Horst-Körber-Sportzentrums betraten, konnte sich Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning in einer neuen Rolle versuchen. Als Auktionator versteigerte er das vom gesamten All-Star-Team signierte Trikot des Bundesligatorschützenkönigs Konrad Wilczynski. "Das ist meine erste Versteigerung und ich hoffe auf eine große Unterstützung" verband Hanning die Aufgabe gleich damit das Publikum aufzulockern und aus der Reserve zu locken: "Bevor das Trikot unter 300 Euro weggeht, greife ich selbst zu." Am Ende musste allerdings nicht Hanning das Portemonnaie zücken, sondern Füchse-Sponsor NUON, der für 400 Euro den Zuschlag erhielt.
Berliner Stadtauswahl schlägt sich tapfer gegen den Bundesligisten
Danach standen dann allerdings die Spieler im Vordergrund, beim Bundesligisten fehlten nur die Olympiateilnehmer Hany El Fakharany und Bartlomiej Jaszka. Man merkte dem Team um die Neuzugänge Rico Göde und Jonathan Rivera die Strapazen der ersten drei harten Vorbereitungswochenende an, trotz zahlreicher Glanzparaden konnte die Stadtauswahl bis zum 7:8 in der 15. Minute mithalten. Dabei glänzten vor allem Paul und Max Bachmann vom BFC Preußen, die ihr Auswahlteam immer wieder im Spiel hielten. Dann wurde allerdings der Unterschied zwischen Amateur- und Profiklasse deutlich, bis zur Pause setzten sich die Füchse auf 20:10 ab.
Auch nach der Pause dominierten erwartungsgemäß die Füchse, bei denen alle Spieler zu Einsatzzeiten und Toren kamen. Dafür wurde jeder Treffer der Stadtauswahl von den Zuschauern um so lautstarker bejubelt und auch hier reihten sich am Ende nahezu alle Spieler in die Torschützenliste ein. Beide Mannschaften hatten in dem durchweg fairen Spiel sichtlich ihren Spaß und auch die Zuschauer kamen durch gut herausgespielte Torchancen beider Teams ebenfalls auf ihre Kosten. Am Ende setzten sich die Füchse gegen das von Landestrainer Arnfried Hetzer gecoachte Auswahlteam mit 42:24 durch. Die meisten Treffer erzielten dabei Kjetil Strand (7/1) und Martin Murawski (7/3), bei der Stadtauswahl trafen Max (4) und Paul Bachman (4/1) am Häufigsten.
Füchse Berlin - Berliner Stadtauswahl 42:24 (20:10)
Füchse Berlin:
Petr Stochl, Jens Vortmann;
Strand 7/1, Murawski 7/3, Wilczynski 5/2, Richwien 4, Kubisztal 3, Göde 3, Detlof 3, Caillat 3, Löffler 2, Bult 2, Rivera 2, Boese 1
Berliner Stadtauswahl:
Becker, Castillo, Schumann;
M. Bachmann 4, P. Bachmann 4/1, Pöhl 3, Blanke 3/1, Fiddike 3, Wohlgemuth 2, Zander 1, Schulz 1, Stutenbecker 1, Ilg 1, Kniewel 1, Barschdorf
Schiedsrichter:
Martin Thöne und Marijo Zupanovic (HSG Adler Tempelhof, Berlin)