Bereits in den ersten Spielminuten ging es auf beiden Seiten direkt zur Sache. Die Rhein-Neckar Löwen waren allerdings nur in den Anfangsminuten bissiger und blockierten in der Defensive mit ihrem wiedergenesenen Abwehrchef Oliver Roggisch die Wurfversuche der Füchse. Durch einen Doppelschlag von Bjarte Myrhol zogen die Mannheimer nach einer Viertelstunde auf 8:5 davon und hatten bis zu jenem Zeitpunkt die Partie unter Kontrolle. Allerdings änderten sich die Verhältnisse auf dem Parkett, als Zarko Sesum auf der Strafbank Platz nehmen musste und die Füchse in Überzahl agieren konnten. Dank zwei schneller Treffer von Konstantin Igropulo stellten die Hauptstadthandballer den direkten Anschluss wieder her und nutzten ihre zahlenmäßige Überlegenheit in der Abwehr aus. Zuvor zog Ivan Nincevic auf der Außenseite gegen Patrick Groetzki das Offensivfoul und leitete den direkten Tempogegenstoß für Igropulo ein. Kurz darauf jubelten die Füchse-Fans in der ausverkauften gefüllte Max-Schmeling Halle, als Torsten Laen mit einem weiteren flinken Gegenangriff den Ausgleich erzielte.
Von nun an waren es die Hausherren, die bis zum Ende das Spiel dominierten. Die Rhein-Neckar Löwen zerschellten nun förmlich an der Defensive der Hausherren, gerade einmal drei Treffer sollten den Süddeutschen bis zur Halbzeitsirene gelingen. Mit zunehmender Spieldauer machte sich die Frische der Füchse bemerkbar. Berlin hatte mehr Zeit, um sich auf die Partie vorzubereiten als die Rhein-Neckar Löwen, denen noch die Belastung vom EHF-Pokal am vergangenen Wochenende in den Knochen steckte. Darüber hinaus tat sich der Tabellenzweite der DKB-Handball Bundesliga selbst schwer und musste kurz vor Ende des ersten Durchgangs erneut mit einem Mann weniger auskommen. Dies bestraften die Füchse Berlin prompt mit einem Doppelschlag von Bartlomiej Jaszka und zwei frechen Würfen von Kreisläufer Evgeni Pevnov. Das bullige Schlitzohr überwand Torhüter Niklas Jacobsen binnen weniger Minuten mit zwei Treffern aus dem Handgelenk mit dem Rücken zum Tor und besiegelte gleichzeitig den 15:11 Halbzeitstand.
Das Bild der ersten 30 Minuten spiegelte sich auch nach der Pause wider, großen Anteil an der wachsenden Dominanz hatte weiterhin auch Silvio Heinevetter. Der Schlussmann der Berliner parierte in der ersten Halbzeit beinahe die Hälfte aller Würfe der Gäste. Zusätzlich erwiesen sich die Berliner mit einer beeindruckenden mannschaftlichen Geschlossenheit als besonders treffsicher im Abschluss. Zudem wurde einem ehemaligen Fuchs der Zahn gezogen. Alexander Petersson, noch bester Torschütze des Hinrundenspiels, erzielte seinen zweiten Treffer des Abends lediglich zum 23:14. Doch nach einer Dreiviertelstunde war die Partie bereits entschieden. Den Füchsen gelang nahezu jeder Spielzug in dieser Phase der Partie. Selbst der sonst eher defensiv spielende Børge Lund erzielte zwei Treffer gegen eine immer ideenlosere Abwehr der Mannheimer. Darüber hinaus brachte Heinevetter die Gäste zur Verzweiflung und hatte sich eine 50%-Quote parierter Bälle erspielt. Der Rückraum wurde durch Konstantin Igropulo, Bartlomiej Jaszka und Sven-Sören Christophersen, die zusammen auf 17 Treffer kamen, ohne Fehl und Tadel besetzt.
In der Schlussphase hatten die Gäste aus Mannheim zwar noch mehre Male verkürzen können, während die Füchse ein bis zwei Gänge runter schalteten. Allerdings gestaltete sich diese Aufholjagd eher als Schadensbegrenzung, den Berlinern hingegen wird dieser Sieg einen Kraftschub für den Saisonendspurt geben. Die Füchse festigen ihren vierten Tabellenplatz und untermauern in beeindruckender Manier ihre Ambitionen auf einen europäischen Wettbewerb in der nächsten Saison. Mit 32:26 setzte sich das Team um Kapitän Torsten Laen am Ende durch und verteidigte so den vierten Tabellenplatz. Durch die Niederlage von Hamburg am Dienstagabend beträgt der Abstand auf den Tabellenfünften nun drei Punkte.
Torschützen: Jaszka (6), Igropulo (6), Christophersen (5), Sellin (4), Pevnov (3), Nincevic (3), Lund (2), Laen (2), Löffler (1)