Duell der Tabellennachbarn - Berlin (5.) und Wetzlar (6.) standen vor dem direkten Vergleich in der Max-Schmeling-Halle mit 31 Zählern punktgleich. Des Weiteren trafen die Nationaltorhüter Andreas Wolff und Silvio Heinevetter aufeinander, darüber hinaus standen die beiden Toptorschützen der Liga auf dem Parkett - Petar Nenadic (179) und Maximilian Holst (166).
Berlin startete vor lautstarker heimischer Kulisse mit viel Spielwitz, während Wetzlar nur schleppend in die Begegnung fand. Die schwedischen Nationalspieler Jesper Nielsen und Mattias Zachrisson brachten die Hausherren in Führung, Wetzlar leistete sich hingegen die ersten Fehlwürfe und blieb darüber hinaus an Silvio Heinevetter hängen. Berlin, mit einer 6:0-Defensive gestartet, hatte kurz darauf wieder Grund zum Jubeln. Drago Vukovic stieg in der Rückraummitte hoch und ließ Andreas Wolff auch diesmal keine Chance.
Erst in der 6. Spielminute feierte Wetzlar das erste Erfolgserlebnis durch Steffen Fäth, der gegen seinen zukünftigen Verein seine Qualitäten im Rückraum unter Beweis stellte. Allerdings musste die HSG um jede Chance kämpfen, weil die Verteidigung der Berliner mit Gojun und Nielsen wie eine Wand fast jeden Raum dicht machte. Einmal konnte sich Kreisläufer Jannik Kohlbacher aus halbrechter Position durchtanken, doch daraufhin bestimmten die Füchse wieder das Geschehen - teilweise mit Kunststücken. Fabian Wiede kam wieder über die rechte Seite, sah Vukovic am Kreis, der stand mit dem Rücken zum Tor, bugsierte den Ball aber dennoch ins Gehäuse zum 5:2 (11.).
Weiterhin tat sich Wetzlar schwer, lediglich ein Siebenmeter von Maximilian Holst beendete die mehr als fünfminütige Torflaute der Hessen. Weil kurz darauf aber Fabian Wiede mit einem Doppelschlag die Führung der Berliner sogar auf 8:3 hochschraubte, nahm Gästetrainer Kai Wandschneider die Auszeit (14.). Daraufhin agierte Wetzlar mit zwei Kreisläufern und hatte kurzfristig Erfolg, weil Steffen Fäth und Vladan Lipovina mehr Platz hatten, wodurch die HSG auf 9:6 verkürzte (20.). Darüber hinaus entlastete Torhüter Andreas Wolff seine Abwehr vermehrt, wodurch das Spiel bis zur Pause ausgeglichen gestaltet wurde. Somit gingen die Füchse mit einem 12:9 in die Kabine.
Anders als im ersten Durchgang zeigte sich Wetzlar hellwach, verkürzte umgehend durch Lipovina und Holst auf zwei Treffer. Diesmal leisteten sich die Füchse mehrere Fehler, blieben aber dennoch in Führung. Vor allem zwei Tore zum 16:13 von Bjarki Elisson, der in der ersten Hälfte noch einen Siebenmeter verwarf, sorgten bei dem Isländer und seiner Mannschaft für etwas mehr Sicherheit (44.). Wetzlar handelte sich währenddessen mehrere Zeitstrafen ein, wodurch die Hausherren die Freiräume nutzten und die Gäste in Schach hielten.
In der Schlussviertelstunde wurde die Begegnung zunehmend hitziger, die harten Zweikämpfe ließen die 9.000 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle immer wieder laut aufschreien. Hochklassig blieben beide Mannschaften in der Verteidigung, dahinter die Nationaltorhüter in guter Form. Heinevetter und Wolff liefen jetzt richtig heiß, beide entschärften mehrere hundertprozentige Chancen wurden von den Fans gefeiert.
Weitaus mehr Anlass zum Feiern hatten in den letzten zehn Spielminuten allerdings die Füchse, die sich plötzlich deutlicher absetzten. Wetzlar wirkte müde, fand lediglich noch Räume in der Kreismitte mit Jannik Kohlbacher. Weil auf der anderen Seite aber Fabian Wiede mit zwei platzierten Rückraumtreffern überragte, erhöhten die Berliner auf 21:16 (54.) und sorgten für die vorzeitige Entscheidung. Für die Gäste, die zwar noch einmal durch Guillaume Joli und Joao Ferraz verkürzten, blieb die Aufholjagd aus. Ein Siebenmetertreffer von Holst zum 23:20-Endstand war der Schlusspunkt in einer dominanten Partie der Füchse.
Torschützen: Wiede (6), Vukovic (6), Nenadic (3), Zachrisson (3), Elisson (2), Nielsen (2), Drux (1)