Es war eine Nachricht, die an diesem Wochenende in der DAIKIN Handball-Bundesliga schockte: Die SG Flensburg-Handewitt stellte Cheftrainer Nicolej Krickau unlängst vor dem Heimspiel gegen die Füchse Berlin frei. Die Analyse der vorangegangenen Partien habe ergeben, dass keine Entwicklung zu sehen sei. Waren die Norddeutschen noch mit vier Siegen in die neue Spielzeit gestartet, verloren sie die beiden vergangenen Auswärtsspiele. Ein Kritikpunkt der Vereinsseite ist, dass es gegen die Top-Clubs nicht zu Zählbarem gereicht hatte.
Krickau kam im Sommer 2023 von GOG in die HBL und gewann in seiner Debütsaison mit den Flensburgern die EHF European League. Füchse-Fans werden sich an die Berliner Finalniederlage schmerzlich erinnern. Ein Wiedersehen mit dem dänischen Coach wird es vorerst also nicht geben, der sportliche Leiter Ljubomir Vranjes und Co-Trainer Anders Eggert übernehmen interimsweise. Gegen den deutschen Vizemeister ist das Duo erstmals verantwortlich an der Seitenlinie, vor einem möglichen Trainereffekt ist an diesem Montag, 16. Dezember, gewarnt. Anwurf in der GP JOULE Arena ist um 19.30 Uhr. Damit beschließen beide Clubs den 15. Spieltag.
Auf der Platte sind bei der SG darüber hinaus einige Akteure im Aufgebot, auf die die Schützlinge von Füchse-Trainer Jaron Siewert achten werden. Derweil wird es unter ebenjenen eine tolle Zusammenkunft vieler dänischen Nationalspieler geben, die im Sommer die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen von Paris gewonnen haben. Auf Berliner Seite sind dies Mathias Gidsel und Lasse Andersson, bei den Flensburgern sind es gleich fünf: Simon Pytlick, Lukas Jörgensen, Emil Jakobsen, Niclas Kirkelökke und Kevin Möller. Zu den Topscorern der Bundesliga gehören zwei dieser Truppe, die zudem gut befreundet sind. Gidsel knackte unlängst die 100-Tore-Marke und rangiert mit 105 Treffern auf Platz drei der Torjägerliste, Jakobsen ist mit 95 Toren Fünfter.
Mit jeweils einer Tordifferenz von +74 stellen die Füchse und die SG die mit Abstand besten Werte innerhalb der HBL. Es treffen am 15. Spieltag außerdem die beiden besten Offensiven des Wettbewerbs gegeneinander an. Flensburg war 470-mal erfolgreich, Berlin sogar 477-mal. Ein Torfestival demnach gut möglich. Zuletzt gewannen die Füchse gegen den TBV Lemgo souverän mit 33:21.
Trainer Jaron Siewert: „Flensburg ist mit dem breitesten Kader Meisterschaftsfavorit. Das ist eine Mannschaft, die das verkörpert, was Handball ausmacht: kompaktes und offensives Abwehrspiel, gutes Torhütertempo nach vorne, variables Angriffsspiel, aus dem Rückraum gefährlich, im Eins-gegen-Eins stark, gute Kreisläufer. Also einmal das Komplettpaket. Aber sie haben in dieser Saison bereits Schwächephasen gezeigt. Wir wollen das Spiel zum Spitzenspiel machen.“