Im vorletzten Auswärtsspiel dieser Königsklassen-Gruppenphase ist der deutsche Vizemeister am polnischen Doublesieger gescheitert. Bei Orlen Wisla Plock überzeugte Tomas Piroch mit zehn Toren, außerdem wies der isländische Torhüter Viktor Hallgrimsson 14 Paraden auf. Bei den Füchsen Berlin war Mijajlo Marsenic bester Schütze mit fünf Treffern. Insgesamt lief wenig zusammen bei den Hauptstädtern, sodass nach einer verkorksten ersten Halbzeit lediglich Ergebniskosmetik betrieben werden konnte. Am Ende war es ein 27:32 (11:19) in Polen.
Plocks bester Werfer in der Machineseeker EHF Champions League Miha Zarabec wollte eröffnen, scheiterte mit seinem Wurf allerdings an Matthes Langhoff, der den Ball mit seinem Block neben das Tor lenkte. Im folgenden Angriff der Polen traf Tomas Piroch zum 1:0. Nach einem Fehler in der Füchse-Offensive netzte der Gastgeber zum zweiten Mal ein. Berlins Nils Lichtlein tankte sich nach knapp zwei Minuten zum ersten Treffer für die Gäste aus Deutschland durch. Nach einem erneuten Fehler in der gegnerischen Hälfte stand es nach dreieinhalb Zeigerumdrehungen bereits 4:1 für Plock. Die Anfangsphase gehörte definitiv dem polnischen Doublesieger, bei dem Piroch mit vier Treffern nach sieben Minuten herausstach. Ebenfalls in guter Form zeigte sich einer der WM-Shootingstars, der isländische Torhüter Viktor Hallgrimsson, der es dem deutschen Vizemeister schwermachte.
Auch er hatte Anteil daran, dass die Füchse nach einer guten Viertelstunde mit fünf Toren hinten lagen, in der 21. Minute waren es bereits sieben Treffer. Doch die Berliner steckten nicht auf, Kapitän Max Darj feierte nach einer Knieverletzung sein Comeback-Treffer. Allerdings fanden die Gäste in der ersten Halbzeit nicht mehr zu ihrem gewohnt starken Offensivspiel und kreierten in der Abwehr keine Kompaktheit. Mit vielen verschiedenen Formationen versuchte es Trainer Jaron Siewert, offensiv wie defensiv. Bei zwischenzeitlichem Neun-Tore-Rückstand erzielte Langhoff den Treffer zum 11:19-Halbzeitstand.
Doch auch aus der Kabine kommend war es dasselbe Bild: Hallgrimsson vermieste es den Füchsen. In den ersten vier Angriffen scheiterten Mijajlo Marsenic, Hakun West av Teigum und Manuel Štrlek, ein technischer Fehler kam hinzu. Weil in der Zwischenzeit Plocks einziger Versuch misslang, markierte Lichtlein den ersten Treffer. Obwohl Lasse Ludwig zwischen den Pfosten mehr Paraden bekam, verhinderten Ungenauigkeiten im Offensivspiel der Füchse ein Herankommen an die polnischen Gastgeber. Mitte des zweiten Spielabschnitts machten Letztere die Tür allerdings noch einmal ein Stück weit auf. Die Berliner versuchten immer weiter ihre Chancen zu nutzen, scheiterten jedoch weiterhin immer und immer wieder an Plocks Keeper Hallgrimsson. Souverän beendeten die Hausherren ihren Sahnetag mit 32:27.
An diesem Sonntag können die Spieler der Füchse Berlin bereits Wiedergutmachung betreiben. Im Topspiel der DAIKIN Handball-Bundesliga gastiert die SG Flensburg-Handewitt ab 15 Uhr in der Max-Schmeling-Halle. Hier sind Restkarten erhältlich.
Trainer Jaron Siewert: „Wir kommen nicht gut in die Partie, können die Gegenspieler nicht mit dem ersten Kontakt stoppen im Eins-gegen-Eins, außerdem helfen wir uns in der Abwehr nicht gut genug. In der Offensive verwerfen wir einfache Würfe, machen zu viele technische Fehler. Plock macht uns vor, was wir wollten: Tempospiel und eine gute Abwehr samt starkem Torhüter. In der zweiten Halbzeit haben wir alles versucht, kommen aber wieder nicht gut rein. Wir bekommen das Spiel aber unter Kontrolle, kommen auf Minus Vier heran und haben ein wenig Hoffnung, aber Plock ist cool geblieben und hat den Sieg verdient. Wir müssen uns den Kopf freibekommen für das HBL-Spiel am Sonntag gegen Flensburg.“
Spieler Fabian Wiede: „Wir haben heute einen wirklich schlechten Tag erwischt. Wir starten schlecht und machen zu viele Fehler. Zudem hatte Viktor Hallgrimsson einen starken Tag, so war es nicht einfach für uns, Tore zu erzielen. In der Abwehr haben wir keine Kontrolle bekommen und haben uns gegenseitig nicht geholfen. Natürlich haben wir in der zweiten Halbzeit alles versucht, um zurückzukommen, auch mit der Fünf-Eins-Abwehr oder den vier Rückraumspielern offensiv. Es war eine bessere Hälfte, aber Plock hat das Spiel schlussendlich kontrolliert.“
Orlen Wisla Plock: Hallgrimsson (14 Paraden), Alilovic; Piroch (10), Sroczyk, Stepancic, Serdio Guntin (4), Panic, Susnja, Zarabec (3), Fazekas (2), Terzic, Dawydzik (2), Mihic (1), Cokan (4), Zhitnikov.
Füchse Berlin: Ludwig (6 Paraden), Milosavljev (3); Wiede (4), Darj (1), Prantner (1), Štrlek, Andersson (4), Lichtlein (4), Gidsel (1), Freihöfer (3), Langhoff (3), Beneke (1), av Teigum, Marsenic (5).