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02.04.2025|Spielbericht|pst

Aufopferungsvoll ins Viertelfinale gekämpft

Das 37:37-Remis gegen Industria Kielce reicht den Füchsen Berlin, um die Play-offs der Machineseeker EHF Champions League zu überstehen, da sie sich im Hinspiel ein Sechs-Tore-Puffer herausspielten. Vor allem Welthandballer Mathias Gidsel zeigte einmal mehr eine herausragende Leistung.

Kapitän Max Darj pushte zwischendurch seine Mannschaft, am Ende feierten sie gemeinsam den Einzug in die nächste Runde.
© Bildnachweis: Lächler

Allein in der ersten Halbzeit hatte der dänische Olympiasieger und Weltmeister zehn Tore verbucht, am Ende waren es zwölf Treffer, die ihn zum besten Werfer machten. Nachdem es im Play-off-Rückspiel der Machineseeker EHF Champions League zur Halbzeit noch eine 24:21-Führung für die Gäste von Industria Kielce war, drehten die Füchse Berlin in Halbzeit zwei auf und stellten in der mit 8819 Zuschauern gefüllten Max-Schmeling-Halle auf Unentschieden. Da Jaron Siewerts Truppe im Hinspiel mit sechs Toren Abstand gewann, geht es für den Hauptstadt-Club bei der Königsklassen-Rückkehr in das Viertelfinale.

Dort wartet der dänische Verein aus Aalborg. Am 23. oder 24. April steigt das Hinspiel zuhause im Fuchsbau, eine Woche später geht es gen Norden. Grund dafür war neben Gidsels Vorstellung der pure Wille und die Einsatzbereitschaft der Gastgeber. In harten Zweikämpfen setzten sich Nils Lichtlein, Lasse Andersson (beide sechs Tore) und Co. immer wieder durch und überstanden auch schwierige Phasen. Dabei halfen auch die acht Paraden von Dejan Milosavljev, die vor allem in den entscheidenden Momenten passierten.

Nach einem unerfolgreichen ersten Abschluss und dem Gegentreffer im Tempogegenstoß, markierte Rechtsaußen Leo Prantner das 1:1. Bei gutem Start der Gäste aus Kielce, die von gut 500 mitgereisten Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle lautstark unterstützt wurden, bot vor allem der Welthandballer Mathias Gidsel Paroli. Vier Treffer markierte der Halbrechte der Füchse Berlin und zwang den gegnerischen Spieler Artsem dabei unter anderem zu einem zwei-Minuten-würdigen Foul. In Unterzahl gelang derweil die erste Führung des Hauptstadt-Clubs, Gidsel traf nach elf Minuten zum 10:9. Das Ruder übernahm in doppelter Überzahl dann aber postwendend die Mannschaft aus Polen. In einer wilden Phase drehten eine Parade von Milosavljev sowie Treffer von Nils Lichtlein und Tim Freihöfer die Partie erneut (15.).

Ein gehaltener Ball des serbischen Keepers im Tor der Füchse sowie die schnelle Auffassung Gidsels stellten erstmals auf Plus zwei, was Freihöfer vom Strich aus wiederherstellte mit seinem Treffer zum 15:13 (18.). Auch Kreisläufer Lukas Herburger trug sich in die Torschützenliste ein, doch mit einem Mann mehr auf der Platte konnte Kielce das Zepter in Sachen Spielstand wieder übernehmen. In einer schwierigen Phase mit dem Ausscheiden der verletzten Fabian Wiede und Tim Freihöfer entfesselte ein Kempatrick von Manuel Štrlek auf Gidsel zum 19:21-Anschlusstreffer in der 27. Minute. Mit der Sirene zur Halbzeit verwandelte der Welthandballer mit seinem zehnten Treffer im zehnten Versuch zum 21:24-Pausenstand.

Mit guter Abwehr und einer weiteren Milosavljev-Parade starteten die Berliner in dieser Hinsicht ohne Gegentreffer gut in den zweiten Durchgang, der erste eigene Treffer ließ allerdings auch dreieinhalb Minuten auf sich warten. Lichtlein war der Schütze, Gidsel traf ebenfalls ehe Industria Kielce nach knapp fünf Minuten erstmals erfolgreich war. Kurz darauf tanzte Lichtlein seinen Gegenspieler aus, nach einem Tor von Lasse Andersson war es wieder der Spielmacher der Füchse, der den 27:27-Ausgleich brachte (39.). In seiner starken Phase verwandelte Lichtlein zudem einen Siebenmeter. Wichtig war auch, dass Milosavljev in der 43. Spielminute zum Siebenmeterkiller wurde. Mit einem schönen Dreher setzte Andersson eine Viertelstunde vor dem Spielende ein Ausrufezeichen.

Weitere Glanztaten des Berliner Torhüters, ein Treffer von Matthes Langhoff und ein ein aufopferungsvoller Kampf der Hausherren führte dazu, dass die Füchse nicht abreißen ließen. Als es dann sieben Minuten vor Spielende doch Minus vier stand, forderte Kapitän Max Darj seine Mitspieler auf, sich noch einmal aufzuraffen. Direkt im Anschluss ging er mit gutem Beispiel voran, indem er selbst traf. Zwei Steals in Folge von Andersson und Mijajlo Marsenic bei leerem Tor der Gäste aus Kielce brachten die Mannschaft aus der deutschen Hauptstadt spät auf einen Treffer heran. Hakun West av Teigums Treffer zum 36:36 in der 58. Minute stieß die Tür zum Viertelfinale vollends auf, nach guter Abwehraktion warf Andersson aus der eigenen Hälfte ins leere gegnerische Gehäuse. Nach 60 Minuten war das Ergebnis mit 37:37 ausgeglichen.

Trainer Jaron Siewert: „Wir wussten, dass sie alles in das Spiel legen werden und dass sie mit viel Wut und Motivation vor einem tollen Publikum kommen, das sie begleitet hat. Ich bin nicht zufrieden, wie wir das Spiel in der Verteidigung begonnen haben. Wir sind nicht gut zurückgelaufen. Wir haben einige leichte Fehler gemacht. Dann kamen in der ersten Halbzeit mit Fabian Wiebe und Tim Freihöfer die Verletzungen dazu. Da war viel Stress und Chaos, das hat man in unserem Spiel gesehen. Aber wie wir in der zweiten Halbzeit reagiert haben, wie wir uns an unseren Plan gehalten haben und wie wir versucht haben, das Spiel eng zu halten und dass wir mit einem Unentschieden rausgehen, ist für mich ein gutes Zeichen für die Mentalität der Mannschaft. Wir können auch mit fünf oder sechs Toren verlieren, aber wir haben alles versucht, um dieses Spiel zu gewinnen, und ich bin wirklich froh und stolz auf meine Mannschaft, dass wir die nächste Runde erreicht haben.“

Kreisläufer Mijajlo Marsenic: „Es war wichtig, dass wir in den wichtigen Momenten einen kühlen Kopf bewahrt haben. Ich bin wirklich stolz auf die Mannschaft. In der ersten Halbzeit haben wir defensiv nicht gut gespielt, weil die Kielce-Spieler so gut angegriffen haben. Sie haben sich sehr gut auf das Spiel vorbereitet. Am Ende haben wir unsere Mentalität gezeigt. Wir sind verdient ins Viertelfinale eingezogen.“

Füchse Berlin: Ludwig, Milosavljev (8 Paraden); Wiede, Darj (1), Prantner (2), Štrlek (1), Andersson (6), Lichtlein (6), Gidsel (12), Freihöfer (3), Langhoff (1), Beneke, Herburger (2), av Teigum (1), Marsenic (2).

Industria Kielce: Walach, Cordalija (4 Paraden); Olejniczak (1), Kounkoud (6), Sicko (8), Alex Dujshebaev (4), Maqueda Peno (3), Karacic, Daniel Dujshebaev (4), Surgiel, Kaddah (3), Gebala, Karalek (1), Rogulski, Monar (2), Nahi (5).




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