Schon vor dem Spielbeginn gab es großen Grund zu feiern: Geschäftsführer Bob Hanning verkündete die Vertragsverlängerungen der Eigengewächse Matthes Langhoff, Tim Freihöfer, Lasse Ludwig und Nils Lichtlein. Allesamt bleiben sie bis mindestens 2030, die Nachricht ließ die Fans im Fuchsbau ausrasten. Mit 9000 Zuschauern war die Max-Schmeling-Halle ausverkauft und sah eine reife Leistung des amtierenden Deutschen Meisters. Mit 42:29 (17:17) besiegten die Füchse Berlin am 19. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga FRISCH AUF! Göppingen. Nach den zwei Punkten überwintert der Hauptstadt-Club auf Platz vier der Tabelle.
Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit kamen die Gastgeber überragend aus der Pausenkabine. Der dann eingewechselte Torhüter Lasse Ludwig hatte mit vielen Paraden großen Anteil an dieser starken Phase, welche am Ende den Heimsieg auf den Weg brachte. Seine Vordermänner trugen sich derweil ob der hohen Führung am Ende allesamt in die Torschützenliste ein. Bester Werfer war wieder einmal Welthandballer Mathias Gidsel. An seine acht Tore kam Nils Lichtlein mit einem sehenswerten Auftritt fast heran, er beendete die Begegnung mit sieben Treffern. Auch Linksaußen Aitor Ariño traf fünfmal und hatte einen guten Tag.
Das Spielgeschehen im Detail
Für den ersten Treffer brauchte es einen Siebenmeter, welchen Tobias Grøndahl für die Füchse Berlin zum 1:0 verwandelte. Zwar konnte dann Dejan Milosavljev direkt parieren, doch seine Vordermänner scheiterten an der Defensive von FRISCH AUF! Göppingen, so glichen die Gäste nach drei Minuten aus. Der zweite Sommerneuzugang, Aitor Ariño, brachte nach sieben Zeigerumdrehungen das 3:1. Zwei Minuten später brachte Nils Lichtlein nach kurzer Durststrecke erneut die Führung. Geschäftsführer Bob Hanning ließ kurz vor der Partie verlauten, dass Lichtlein und die weiteren Eigengewächse Tim Freihöfer, Lasse Ludwig und Matthes Langhoff ihre Verträge allesamt bis 2030 verlängerten – zur großen Freude der Fans im Fuchsbau.
Die nächste Milosavljev-Parade nach einer Viertelstunde ermöglichte es Hákun West av Teigum, auf 9:6 zu stellen. Zweistellig machte es dann kurz darauf Grøndahl, erneut per Siebenmeter. Wieder war der serbische Schlussmann Berlins zur Stelle, im Gegenzug ließ Lichtlein den Ball schön über die Fingerspitzen ins Netz gleiten. Der deutsche Nationalspieler war in seinem letzten Vereinsspiel vor der Europameisterschaft in Torlaune. So auch der Kapitän des Deutschen Meisters, er vollendete zum 14:10 (22.). Weil dann allerdings ein paar Angriffe ohne Erfolg blieben, konnten die Göppinger auf einen Treffer herankommen. Freihöfer, der kalt an den Strich ging, erhöhte im Nachwurf drei Minuten vor der Pause auf 16:14. Doch auch diesmal blieb die Führung nicht bestehen, die Schwaben glichen zum 16:16 aus (29.). Mit 17:17 ging es dann in die Kabine.
Zur zweiten Hälfte kam Ludwig in das Tor der Berliner, musste jedoch direkt den ersten Rückstand hinnehmen. Darj konterte, wie kurz darauf auch Langhoff. Und dann kam es zur grandiosen Phase des Lasse Ludwigs: Der Ex-Jungfuchs, der seinen Vertrag ebenfalls bis 2030 verlängerte, parierte ein um das andere Mal. Nach zehn Minuten in Durchgang zwei wies er eine Quote von 67 Prozent auf. Vorne trafen indes Mathias Gidsel dreimal in Folge, Ariño, Lichtlein, Langhoff und av Teigum. Am Ende dieses 8:0-Laufs stand es 27:19 für den Hauptstadt-Club (41.). Nach einem Zuckerpass Lichtleins trug sich auch Mijajlo Marsenić in die Torschützenliste ein, der Serbe markierte auch den 30. Treffer seines Clubs.
Direkt nach seiner Einwechslung markierte auch Rechtsaußen Max Günther seinen Premierentreffer (47.). Während Ludwig weiter stark aufspielte, konnten sich die Füchse von FRISCH AUF! absetzen. Auch Lukas Herburger, der nach einer Rückenverletzung wieder versucht, in Fahrt zu kommen, brachte das Netz zum Zappeln. Lauro Pichiri ließ mit seinem Treffer (56.) weitere Zuschauerherzen höherschlagen, so auch Nejc Cehte im nächsten Angriff. Im letzten Spiel des vereinshistorischen Jahres 2025 war es schlussendlich ein 42:29-Heimsieg in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle. Weiter geht es nach der EM, bei der zwölf Füchse mit von der Partie sind, am 11. Februar mit dem HBL-Auswärtsspiel bei der HSG Wetzlar.
Stimme und Statistik
Trainer Nicolej Krickau: „Ich möchte mich bei den Fans bedanken, das war ein tolles Erlebnis zwischen Weihnachten und Silvester. Die ausverkaufte Halle war eine sehr starke Unterstützung für uns. Göppingen war geduldig gegen unsere Abwehr, die eigentlich lange gut stand. Nach der Halbzeit waren wir nicht viel besser in den ersten Minuten. Das ist eigentlich komisch, aber Lasse Ludwig kam mit vielen Paraden rein. Das war die Voraussetzung für unser Tempospiel, dabei war Mathias Gidsel auf einer Mission. Somit konnten wir die Lücke reißen. Am Ende konnten wir von der ein wenig fehlenden Aggressivität der Göppinger profitieren.“
Füchse Berlin: Ludwig (7 Paraden), Milosavljev (7); Darj (3), Ariño (5), Grøndahl (4/2), Lichtlein (7/1), Gidsel (8), Freihöfer (1), Cehte (1), Pichiri (2), Langhoff (3), Herburger (1), av Teigum (3), Günther (2), Marsenić (2).
FRISCH AUF! Göppingen: Buchele (3 Paraden), Sæveras (6); Neudeck (3), ten Velde, Klöve (7), Goßner (3), Hallbäck, Brodbeck, Persson (3), Schiller (5/1), Jurmala Aström, Sunnefeldt, Gislason (2), Newel (3), Hanne (1), Schmidt (2).